Neubau Schweizer Botschaft Kamerun - ­Yaoundé - 2. Rundgang
Projektwettbewerb im offenen Verfahren

Konzept:
Der Entwurf nimmt die Massstäblichkeit der Umgebung auf. Ein Zusammen-führen der drei Nutzungen von Kanzlei, Residenz und Hausmeisterwohnung würde die Körnung des Areals sprengen und auch keine erheblichen energetischen und betrieblichen Synergien erwarten. Durch das gezielte Verteilen der drei Volumen mit individuellen Funktionen lassen sich unterschiedliche Bereiche mit hoher Qualität auf dem kompakten Grundstück aufspannen. Das nach Norden abfallende Gelände kann zwischen den Volumen hindurch-fliessen, die abgestuften Gebäude lassen den markanten Blick Richtung Präsidentenpalast frei.
Die Architektur reagiert auf das tropische Klima Yaoundés. Durch wenig Technik (Low-Tech-Methode) soll möglichst viel Energie gespart bzw. gewonnen werden. So sind die Ost/Westseiten der Volumen grösstenteils geschlossen, Nord- und Südseiten lassen das Tageslicht, teilweise gefiltert über die Mashrabiya (Fertigbeton-Elemente), in die Räume hindurch. Horizontale Bris soleil auf dem Dach der Kanzlei komplettieren die doppelte Hülle.

Situation:
Sämtliche Gebäude sind aus Sicherheitsaspekten von der umschliessenden Mauer abgerückt. Der Hauptzugang auf das Grundstück ist an der Längsseite zur Kanzlei orientiert. Gedeckte Bereiche zwischen Kanzlei und Residenz lassen auch in der Regenzeit die Aussenräume nutzen. Optional lassen sich die Parkplätze der Bediensteten unter einem berankten Gerüst verschatten.
Die Kanzlei gleicht über Split-Level das abfallende Gelände aus, zudem kann durch unterschiedliche Raumhöhen auf die verschiedenen Funktionen eingegangen werden. Fliessende Beziehungen zwischen innen und aussen sind nicht nur in der Kanzlei ein Thema, auch Loggien bzw. Terrassen der Residenz und der Hausmeister-wohnung lassen diverse unterschiedliche Raum- und Aussenbezüge zu. Die Repräsentativen Räume sind jeweils im Erdgeschoss angeschlossen, die privaten Räume jeweils in den Obergeschossen. Über einen separaten Eingang im Norden lässt sich das Grundstück zudem Privat erschliessen.

Gebäudetechnik / Bauphysik:
Durch die intensiven Regenzeiten bietet es sich an auf eine Unterkellerung der Gebäude zu verzichten. Die komplette Gebäudetechnik, inklusive Notstromaggregat, ist innerhalb der Pufferzone auf dem Dach der Kanzlei untergebracht. Photovoltaik und Solarzellen sind auf den Dächern der Gebäude vorgesehen. Durch die geringe Raumtiefe der Büros ist die Tageslichtausbeute sehr hoch, dadurch wird der Energieverbrauch erheblich reduziert.
Eine solare Kühlung entfeuchtet die Räume, durch eine Kältemaschine wird diese gekühlte und getrocknete Luft wieder rückgeführt. Zudem ist über Querlüftung bzw. die Nachtauskühlung und unverkleideten Betondecken ausreichend Speichermasse vorhanden, um kühle Temperaturen zu gewähren.
Anfallendes Regenwasser wird im Bereich der Aussenanlage zwischengespeichert und zur Aussenanlagenbewässerung sowie zur Spülung in den Toilettenbereichen genutzt.
Durch die Konstruktion und die Materialisierung kann der Energiehaushalt des Gebäudes sehr wirtschaftlich gehalten werden. Die Investitions- als auch Betriebskosten und bauliche Aufwendungen können auf ein Minimalmass reduziert werden.

2012 © mka
ARGE mit Marcus Wagner

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exterior view
graininess of urban layout
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sectional view
A_A
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ground plan
footprint
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design model
nuance and terrace